Der Wert von Neujahrsvorsätzen im Job inmitten einer Pandemie
–Am 13. Januar 2021Der Wechsel in das Jahr 2021 war in vielerlei Hinsicht außergewöhnlich. Auch wenn viele sich wohl gewünscht haben, dass mit der letzten Sekunde von 2020 auch die Corona-Pandemie innerhalb eines Augenzwinkerns vorüber geht, befinden wir uns weiterhin im Lockdown. Wie sieht es unter diesen Umständen mit unseren Wünschen und Neujahrsvorsätzen für 2021 aus?
Vorsätze gelten als gesellschaftliche Silvestertradition, welche sich auf unterschiedliche Bereiche im Leben beziehen lassen – so auch zum Beispiel auf das berufliche Leben. Die Pandemie hat sich in bisher unvorhergesehene Richtungen entwickelt, sodass sich frühere Vorsätze, Bedürfnisse und Wünsche nun weitestgehend verändert haben.
In diesem Blogbeitrag gehen wir auf diese Veränderungen ein und reden über realistische Neujahrsvorsätze im Job für 2021 hinsichtlich Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
Unsere Post-Corona-Werte ändern sich
Die Krise hat unsere beruflichen und persönlichen Normen so weit verändert, dass sie mittlerweile ineinander verschwimmen. Sie sind zudem ein Indikator für das, was wir uns für 2021 wünschen beziehungsweise auf was wir nach einem Jahr COVID-19 wirklich Wert legen. Durch die Einschränkungen der Pandemie, die vor allem das Frühjahr und den Winter definierten, fehlten uns viele soziale Kontakte, die wir normalerweise für die Selbstentwicklung benötigen. Was Initiativen wie „Niedersachen hält zusammen“ zeigen, ist, dass sich Menschen in Krisen nach viel Zusammenhalt sehnen. Dieser muss nicht unbedingt nur auf das soziale Umfeld bezogen sein – der Wunsch nach gestärkter Kollegialität und digitaler Vernetzung in der Jobbranche können genauso realistische Vorsätze für das Jahr 2021 sein.
Was bedeutet das für Arbeitgeber?
Die Grenzen zwischen beruflichen und persönlichen Wünschen verwischen immer mehr. Gerade Arbeitgeber müssen sich dessen bewusst sein. Besonders im Hinblick auf Gesundheit und Sicherheit, als zwei der wohl wichtigsten Werte während und auch nach COVID-19, lassen sich die Bedürfnisse der Individuen auf die Entwicklungen der Business-Welt spiegeln. Der Wunsch nach Homeoffice bestand vor COVID-19 noch aufgrund von Flexibilität oder Mitarbeitermotivation. Inmitten einer Pandemie ist Homeoffice das Mittel zum Schutz der Individuen und ihrer Familien.
Das New Normal ist schon jetzt
Der Trend in Richtung Remote Work ist vor allem durch COVID-19 noch weiter angekurbelt worden. Was im Jahr 2019 mal das New Normal war, ist jetzt schon längst Alltag und Homeoffice gilt in den beruflichen Umfeldern, in denen es möglich ist, längst zu einem erwarteten Benefit für Mitarbeiter. Bei B&B. und im überwegs sind wir noch einen Schritt weiter gegangen und haben die Anwesenheitspflicht unserer Mitarbeiter aufgehoben. Dies suggeriert ein hohes Verantwortungsbewusstsein und beugt im Umkehrschluss potenzielle Krankheitsausfälle aufgrund von COVID-19 vor.
„Tiefenkrisen erzeugen neue Gewohnheiten, die bleiben können“ sagt Matthias Horx in seiner Corona-Regnose des Zukunftsinstitut. Wer als Arbeitgeber nach einem Lockdown das Homeoffice also wieder vollständig aufhebt, stößt wahrscheinlich auf negative Stimmung. Ein kooperatives Entscheiden zwischen der geschäftsführenden Ebene und den Mitarbeitern führt zum Erfolg, wo wir wieder beim wichtigen Thema Zusammenhalt ankommen.
Was Arbeitgeber im Jahr 2021 für ihre Mitarbeiter tun können
Neben dem großen Thema Homeoffice beschäftigte auch Kurzarbeit ganz Deutschland. Kein Arbeitgeber kann vorausschauen, ob das eigene Unternehmen eine Pandemie überlebt – das kann aber auch kein Arbeitnehmer. Was in der internen Krisenkommunikation zu Anfang von COVID-19 vielleicht fehlte, kann auch noch in diesem Jahr aufgeholt werden.
So sollten sich Arbeitgeber den Vorsatz setzen, Mitarbeitern wieder Zuversicht zu schenken, um sie in der Post-Corona-Welt als treuen Arbeitnehmer halten zu können. In einer ehrlichen und offenen Kommunikation mit seinen Kollegen und Mitarbeitern offenbaren sich Dinge, die für die weitere Zusammenarbeit essentiell sind. Wenn diese Kommunikation korrekt verläuft, stärkt sie das Arbeitsklima und die Motivation aller Beteiligten.
1. Workshops als subjektiv bindendes Tool
Als Workshop- und Coaching-Anbieter mussten auch wir uns den zur Prävention getroffenen Einschränkungen unterwerfen, haben es aber weiterhin geschafft unsere Kurse auch vollständig digital, hybrid oder vor Ort unter Abstandseinhaltung durchzuführen.
Ob kleine, mittelständische Unternehmen oder Großkonzerne – Teilnehmer, die in unseren Workshops miteinander an einer Situation arbeiten, können im Nachhinein besser auf Krisen reagieren und interne Entscheidungen mit einem verbesserten Blick auf die Stimmung im Unternehmen ziehen. Die „Situationen“ müssen nicht zwingend auf Streitigkeiten basieren. Sie können auch bevorstehende Herausforderungen, Veränderungen im Unternehmen oder ähnliches darstellen. Gerade in Corona-Zeiten erwarten Unternehmen stetige Veränderung, weil sie eben ins Homeoffice wechseln, Kunden abgespringen oder Kurzarbeit angemeldet wird oder sogar das ganze Geschäftsmodell wegbricht.
2. Weiterbildung als erstrebenswertes Ziel im Jahr 2021
Neben der Weiterentwicklung der kollegialen Zusammenarbeit in Workshops ist auch der Fokus auf die berufliche Selbstverwirklichung im Jahr 2021 von Vorteil. Gerade durch das Wegfallen einiger Aufgaben, weil sie beispielsweise in der Pandemie nicht durchgeführt werden können oder weil Kunden die Bremse anziehen mussten, bleibt Zeit für Dinge, die sonst eher in den Hintergrund gerückt worden sind.
Der Bildungsurlaub kann von Mitarbeitern auch genutzt werden, wenn Fortbildungen mit Anwesenheit nicht möglich sind: Nicht umsonst wurden bereits Anfang 2020 hybride und digitale Konzepte für Karriere-Coachings und Co. erstellt. Daran festzuhalten sich in Tiefphasen weiterzuentwickeln und Durchhaltevermögen aufzubauen, ist nicht nur psychologisch sinnvoll, sondern ergibt auch einen Mehrwert für das gesamte Unternehmen.
In unseren Workshops und Coachings arbeiten wir stets kohärent und mit allen Teilnehmern gemeinsam an individuellen Fällen. Eines der Mottos im überwegs lautet: „Leave titles at the door!“. Uns ist nämlich besonders wichtig, dass in der Zusammenarbeit keine voreingenommenen Schlüsse gezogen werden, jeder gleichgestellt ist und dementsprechend jeder gleichwertig miteinander kommunizieren kann.
Gerade weil es Einschränkungen gibt und sich die Lage drastisch verändert hat, lohnt es sich, wenn Unternehmen ihre bisherige Arbeitsweise im Jahr 2021 hinterfragen, um sich anschließend weiterzuentwickeln. Als Resultat sind sie in der Post-Corona-Welt noch stärker und können ihre Ziele und Vorsätze gemeinsam mit den Mitarbeitern erreichen.